Schtrigge unn Schwätze

Mittwoch, 18. Januar 2012
Die verstrickte Dienstagsfrage 03/2012
Um mal wieder in regelmäßiges Bloggen reinzukommen, mal wieder eine regelmäßige Dienstagsfrage.

Das Wollschaf und Martine fragen:

"In den letzten Tagen habe ich in skandinavischen und baltischen Strickblogs des öfteren gelesen, dass viele den "Vorwand" der Jahreszahl 2012 nehmen wollen, um besondere Projektreihen zu starten: Einige haben sich für 2012 vorgenommen, in 12 Monaten 20 Sockenpaare stricken, andere 12 Pullover in 12 Monaten, andere innerhalb von 12 Monaten an 20 KALs teilzunehmen, andere wiederum wollen 20 Strickwerke à 12 Knäuel anfertigen. Habt Ihr auch schon mal an eine solche Zahlenspielerei gedacht oder würdet Ihr überhaupt solche Projektreihen starten wollen?"

Die kurze Antwort: Nö!

Die lange Antwort: Stricken ist der Bereich meines Lebens, in dem es so durcheinander sein darf, wie es gerade will... naja, auch wenn ich durchaus gern wieder regelmäßiger etwas fertig stellen würde. Dabei würde ein fester Plan aber auch nur begrenzt helfen, da er gleichzeitig den Frust erhöhen könnte.

Ich wäre z.B. garantiert frustriert, wenn der Plan nicht klappt. Oder wenn ich jetzt gerade etwas plangemäßes stricken "müsste", obwohl die Lust etwas ganz anderes sagt.

Ich will beim Stricken auch kein schlechtes Gewissen haben, weil ich das "Soll" nicht erfülle.

Und Zahlenspiele um der Zahlenspiele willen finde ich zumindest beim Stricken schlicht uninteressant, da ich immer auch am fertigen Objekt entlang plane:
Ich will dieses oder jenes Strickstück haben, und es soll genau so werden, wie ich es mir vorstelle. Und nicht, wie es die Knäuelanzahl vorgibt. Oder die veranschlagte Zeit.
Oder: Ich habe ein Garn, zu dem mir ein bestimmtes Projekt in den Sinn kommt. Wie der Clapotis eins weiter unten. Wenn dann der Farbverlauf nicht so wird, wie gewünscht (ich hätte es bei diesen Farben gern etwas gewildert), wird umgeplant. Bzw. umimprovisiert. Und das dauert. Dafür lassen Zahlenspiele einfach keinen Raum.

... comment