Schtrigge unn Schwätze

Dienstag, 7. November 2006
The Strange Case of Ms. Jekyll and Knitter Hyde
Ich bin normalerweise ein genügsamer Mensch. Vernünftig. Mit einem starken "brauch ich nicht"-Schutzmechanismus ausgestattet. Ich sammele nichts und versuche, mir nichts Unnützes in die Wohnung zu stellen.

Ich kann zum Beispiel:
  • sehr gut an Klamottengeschäften vorbeigehen. Ich finde eh meist nur das, was ich gerade weder suche noch brauche. Woraufhin normalerweise der o.a. Reflex einsetzt. Meine Mutter muß mich zu mancher Weihnachtsgeschenksklamottte regelrecht zwingen, denn das Geld könnte man ja viel sinnvoller für etwas Schönes und dabei auch Sinnvolles ausgeben... Noten oder Bücher zum Beispiel...
  • jahrelang ohne Schuhkauf auskommen. Allerdings muß ich zugeben, daß mein letzter Schuhkauf wirklich ein Rundumschlag war, sehr universell und für alle Widrigkeiten des Lebens. Frei nach dem Motto, wenn ich schon mal da(bei) bin - dafür kann ich mir schließlich für ein Weilchen die Sucherei schenken.
  • Kultur- und Nachrichten-Radio hören statt weitere Massen von CDs anzuschaffen - wenn ich den ganzen Tag ausschließlich Musik höre, verblöde ich erwiesenermaßen völlig. Außerdem habe ich schon für das vorhandene Maß an CDs kein adäquates Behältnis. Und bis mir endlich mal eins gefällt, ist es nur gut, wenn der Vorrat nicht allzu schnell wächst. Außerdem keine Zeit, mir was zu bauen.
  • Selten ins Buchgeschäft gehen und nur jedes dritte Mal etwas mitnehmen. Platzverhältnisse ähnlich der CDs.
  • Noten nach Bedarf kaufen, nicht nach dem, was man im Schrank haben sollte....



Aber seit Liese strickt, gilt das alles scheinbar nicht mehr. Peu à peu schleichen sich Unarten ein, die ich nicht von mir kenne !!!

Ohne daß ich so recht weiß, wie das passieren konnte, hat sich doch tatsächlich ein veritabler Wollvorrat meiner bemächtigt. Natürlich nicht vergleichbar mit einem TurboStricker-Vorrat, aber dafür reicht er bei mir auch bestimmt bis nächsten Sommer!
Und jetzt bestelle ich sogar Stricknadeln! Nur weil der nächste OnlineShop gerade näher war als die noch einzusackende Nadelspielsammlung meiner Mutter! Mit der Ausrede, daß sich in letzterer vielleicht keine kurzen Nadeln befinden, bestimmt keine Zwischengrößen (nicht daß Eva die normalerweise bräuchte, aber Liese gerät scheinbar langsam wirklich außer Kontrolle...) und garantiert nichts anderes als Metall!

Aber was bitte bringt mich dazu, mein Geschwätz von gestern Lügen zu strafen und derart empfindliches Werkzeug zu bestellen?? Und wie komme ich dazu, auch noch quietschbuntes Plastik mitzunehmen, eine rosa !! Geschmacklosigkeit, die ich normalerweise meiner Wohnung nicht mal für Geld zumuten würde??

Ich will mein altes genügsames Selbst wiederhaben!!!

The Strange Case....

Nebenbei erwähnt hat aber zumindest der Vorsatz mit dem Stricken zum Vergnügen bis jetzt geklappt, und ich stricke in aller Ruhe an Strumpf-Maschenproben (ja, Strumpf-Maschenproben! Jetzt wißt Ihr's! Ich weiß, das tut man normalerweise nicht! Ist mir aber wurscht, und wenn meine neuen Nadeln da sind, stricke ich auch noch mal eine aktuelle...) und Honorine, deren Fertigstellung seit meiner Kampfansage ans Krampfstricken angemessen entspannt fortschreitet.

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Die verstrickte Dienstagsfrage - Woche 45/2006
Wie haltet ihr das mit dem Anstricken neuer Knäule - von innen oder von außen? Wickelt ihr das ganze Knäuel erst um, um Knoten zu entdecken oder auf eine Kone? Wo lagert ihr während des Strickens euer Knäuel?
fragt das Wollschaf

Nach Möglichkeit von innen. Umwickeln - nö. Auf Knoten reagiere ich bisher, wenn es soweit ist. Lagerung während des Strickens: Nach Möglichkeit hier, aber nicht immer. Sonst: Ohne klar definierten Platz.

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